Aus dem kleinen Bruder von eBay, den eBay Kleinanzeigen, wurde nur noch „Kleinanzeigen“. Sonst blieb aber alles beim Alten – wer schnell etwas loswerden will, nutzt dieses Portal genauso wie derjenige, der kurz vor knapp noch (oder auch schon seit längerem auf der Suche danach) für einen Kuchen eine Transportbox braucht, zum Kindergeburtstag eingeladen ist und kein Geschenk hat, oder allgemein die Dinge etwas günstiger benötigt. Da kommt jemand wie ich gerade richtig, der schnell und viel von seinem Hausstand verkaufen muss, aber eben auch nicht alles verschenken will – mit welchen 38 Tipps dies zügig vorangeht, lest ihr heute hier!
Von welchem Verkäuferprofil könnt ihr bei mir ausgehen?
Ich habe…
- bis zu diesem Abenteuer hier jahrelang gar nichts mehr verkauft und davor auch nur 1x (ich hatte also keinen Schimmer von allem),
- für eine bessere Sichtbarkeit keine Anzeigen bezahlt (wie auch, bei der geringen Marge?)
- für dieses Projekt nun überwiegend Kleidung, Kleingeräte für Haushalt und Küche, Bücher und Spielzeug (sozusagen der deutsche Durchschnitts-Otto) verkauft,
und ich hatte viele Kisten, das hat alles vereinfacht. Die musste ich ja auch loswerden. Alles in allem hatte ich aber netto nur 10 Monate Zeit für alles, von daher fangen wir mit den 38 Tipps für mehr Kleinanzeigenverkäufe sofort an, und beginnen wir bei: Zeit und Zeitpunkt!
1 Keine Anzeige frühzeitig löschen – das meiste wird am Ende verkauft…
Kostenlose Anzeigen laufen 8 Wochen bei Kleinanzeigen, danach verschwinden sie (und werden nicht gespeichert). Mehr dazu im letzten Abschnitt. Käufer wissen das allerdings und warten entsprechend oft bis zum letzten Tag, an denen sie dir ihr Angebot unterbreiten, das du dann mit höherer Wahrscheinlichkeit annimmst. Schließlich müsstest du sonst bald wieder von vorne anfangen mit der Anzeige.
Ein anderer Grund für ihr Warten ist natürlich die Hoffnung, dass man mit dem Preis runter und runter geht. Wie man es aber auch sieht: unbedingt dranbleiben und nichts vor der Zeit löschen!
2 …oder am Anfang – was ist ein guter Zeitpunkt, die Anzeige online zu setzen?
Hierfür, und auch für den ganzen Artikel, wurde ich inspiriert von den Bloggern von PerspektiVan, die selbst so eine Liste für Verkaufstipps zusammengestellt haben aus ähnlichem Grund wie ich. Sie empfehlen ein Onlineschalten kostenloser Anzeigen, die bei großer Konkurrenzdichte halt nur für Minuten ganz oben stehen, unter anderem Sonntag beim oder nach dem Tatort ab 20.15 Uhr. Ist eine schlaue Idee, die man auch auf andere Programmschemata übertragen kann.
Neben dem Zufall dürften natürlich noch zig andere Faktoren eine Rolle dabei spielen. Bei mir war es eher so, dass ich von den Suchagenten der Käufer profitiert habe, unabhängig von einer bestimmten Tageszeit. Das sind Email-Benachrichtigungen durch kleinanzeigen.de selbst oder durch Dritt-Apps, die anhand der gespeicherten Suchen der Käufer bei Auftauchen einer passenden Neuanzeige sofort eine Push-Benachrichtigung auf deren Handys senden.
Wie ich das weiß? Gesagt hat es mir kein Käufer. Aber manche Nachrichten (Scams mal ausgenommen) waren so schnell nach der Erstellung der Anzeige in meinem Postfach (1 Minute), dass man in der Häufung nicht mehr vom Zufall sprechen kann.
Was hilft übrigens dabei? SEO. Übernächster Tipp. Und davor? Auf die Finger setzen, denn der Tipp kommt noch davor:
3 Vor dem Absenden der Anzeige stillhalten – auch wenn ihr heute noch mehrere andere machen müsst
„Hätte ich hier doch noch…mach ich noch schnell!“ Die Kleidergröße in den Titel gepackt. Oder den Vermerk „Neuware“. Oder die bekannte Herstellermarke. Kann alles helfen, wenn später mal jemand danach sucht. Aber siehe oben – in der Push-Benachrichtigung an die Käufer kommen Ergänzungen und Korrekturen nicht mehr vor.
Deswegen, eine alte Schachregel zitierend: Wenn du kurz nach dem Zug deines Gegners einen total guten Konterzug erspäht hast – setz dich auf deine Hände. Überschaue das gesamte Brett und alle deine Figuren – und prüfe, ob es einen noch besseren Zug für dich gibt.
Übertragen auf die Gestaltung der Kleinanzeigen gilt das vor allem für den Titel der Anzeige:
4 Ein guter Titel vereint SEO und Vertrieb
Um unter den Vielen, die euer Produkt ebenfalls feilbieten, womöglich zu einem tieferen Preis, müsst ihr mit einem guten Titel herausstechen. Dieser ist auf wenige Worte begrenzt, weshalb man immer abwägen muss:
- Sollen alle Key Facts des Artikels rein (Größe, Marke, Farbe), sodass die eigene Anzeige für den eBay-Algorithmus relevanter wird?
- Oder soll man eher Begriffe wie „Neuware“, „mit OVP“ (Originalverpackung) und Wohlfühlworte wie „Damit seid ihr der Hingucker“ / „echt schick!“ verwenden, nach denen niemand sucht, die aber einem Betrachter ein gutes Gefühl geben? Er sich aufgrund eurer Beschreibung sich zum Beispiel schon in der Anzugweste wähnt, in der er so unglaublich sexy wirkt wie in der Werbung?
Wenn ihr viele Mitbewerber habt
Geschmackssache? Vielleicht. Bei Produkten mit hoher Konkurrenz sollte man die Keywords durchaus beachten, wobei das Ganze noch sprechend aussehen soll: Also nicht alles hintereinander weg wie „T-Shirt, neu, M, C&A, nur abholbar, alles muss raus“.
Vergesst dabei für Desktop auch eines nicht: Viele Angaben wie die Kleidergröße werden in der Preview eurer Anzeige in Kleinschrift von der App schon ohne euer Zutun abgebildet. Schaut euch dazu mal die Vorschau eurer Anzeige in der Suche an, so als ob ein Dritter sie ansieht. Diese Meta-Angaben müssen also nicht alle zwingend in den Titel.
Wenn ihr ein sehr individuelles Produkt habt, nach dem aber nicht so viele suchen
Bei Produkten, die wahrscheinlich eher nicht aktiv gesucht werden, kann man versuchen, durch ein blumigeres Konzept zu überzeugen. Zum Beispiel:
„Sorbische Holzschnitzerei mit unbekannten Insignien – Hobbyforscher aufgepasst!“
Oder: „Mondäne Pelikanbüste für die Anrichte – für eine dekadente Aura bereits in der Diele“.
Den Vogel bin ich tatsächlich auch losgeworden. Nur hat der Kunstkenner aus Sachsen mir geschrieben, dass er das ganze zwar noch nimmt, das Tier aber ein Flamingo wäre.
Kann ich doch nicht wissen.
5 Manche Sachen werden ganz anders bezeichnet, als ihr es euer Leben lang getan habt
Wumms! Als ich durch eine Konkurrenzanalyse erfuhr, dass meine Daunendecke, die ich verkaufen wollte, mehrheitlich als „Kassettendecke“ geführt wird auf eBay – da ging’s bergab mit mir. Ich bekam Alkoholprobleme, ließ mich scheiden und trat wieder in die DKP ein. Nein, Scherz, aber es kann passieren, dass trotz KI & Co. eine Anzeige nicht zur Geltung kommt, weil der Käufer – oder auch der Handel, von dem die Mehrheit ihre Texte einfach abschreibt – andere Produktbezeichnungen nutzen.
Da ist es gut, wenn man beides verwendet, und zwar wenn möglich im Anzeigentext (wo mehr Platz ist) als auch im Titel. Damit der einen Nachttisch braucht, auch euren Rollcontainer findet.
Machen wir mal nun mit dem Anzeigentext weiter. Hier gibt es in Summe das meiste Gold zu heben.
6 „Dieser Soldat wird gemeldet!“ – „Aber Herr General, ich hab Sie ja noch nicht mal begrüßt?!“ – „Na, deshalb ja!“
Es klingt profan, aber stellt euch vor, der Verkäufer bei C&A kommt auf euch zu und beginnt ohne ein „Guten Tag“ mit der Produktbeschreibung. Im Baumarkt würde man sich vielleicht trotzdem freuen, dass man überhaupt noch Personal antrifft, aber es gibt zahlreiche Menschen, die eine Begrüßung begrüßen.
Vor allem die, die sich vor dem anonymen Verkäufer letztlich auch fürchten; dass er unfreundlich sein könnte oder einem schaden könnte. Nicht unterschätzen: Es gibt wahnsinnig viele Leute, die gerne mit anderen in Kontakt treten möchten, es sich aber nicht trauen. Ihr kennt das vielleicht vom Telefonieren. Ein „Hallo“ und auch eine Verabschiedung wie „Ich freue mich auf eure Nachrichten“ baut zumindest dem scheuen Leser eine erste, stabile Brücke.
7 Sagt, warum ihr etwas verkauft (bei teureren Sachen)
Dies gilt nicht für jede Ware, vor allem nicht für das niedrigere Preissegment. Wenn ihr nicht gerade eine Weltreise macht und alles aufgeben wollt, sondern punktuell verkauft, ist die Angabe des Verkaufsgrundes jedoch ein Vertrauensboost. Vor allem im Hochpreissegment. Damit keiner denkt, dass der Artikel vielleicht nicht mehr funktioniert oder beschädigt ist.
Selbst wenn euch etwas einfach nicht mehr gefällt und ihr es los sein wollt – das solltet ihr so nicht sagen, denn warum sollte er dann noch anderen gefallen? Was könnte man stattdessen sagen?
- „Kinder spielen nun mit anderen Spielzeugen“
- „Nach der Schwangerschaft passt das Kleid nun nicht mehr“
- „Haben ein gleichartiges xyz bekommen“
- „Waren Ersatzschuhe für eine Hochzeit – nie getragen“
- „Verkleinern uns und der Sessel kann icht mit“
- usw.
8 Preis recherchieren und angeben, wie viel der Käufer sparen würde dank euch
Eigentlich obligatorisch, aber man kann vielleicht nicht einfach jeden Preis nehmen, den man will. Er muss unter dem Wiederbeschaffungswert eines Neukaufs liegen, und sich in etwa beim Durchschnitt der Konkurrenz einreihen. Je nachdem, mit welchen Features (Versand, Zustand, Sets) man noch überzeugen kann.
Habt ihr einen Preis beschlossen, rechnet in eurer Anzeige noch einmal vor, wie teuer der Artikel heute ist, und wie viel der Käufer dank euch sparen würde. Auch wenn die meisten das selbst wissen oder errechnen könnten – es gibt einem noch mal ein tolles Gefühl, weniger Geld ausgeben zu müssen!
Tipp: Man darf bei sehr guten Sachen auch mal einen mutigen Preis setzen. Manche trauen zu tiefen Preisen erst gar nicht. In einem Schuh-Discounter gehe ich zum Beispiel konsequent auch immer als erstes zum teuersten Schuh…
9 (Sofern zutreffend:) Erwähnt, dass ihr nicht raucht und keine Tiere habt
Kenne keine Statistiken, aber es gibt zahlreiche Nichtraucher und Allergiker. Secondhand-Waren sind so und so nicht jedermanns Geschmack, und vielen ist es auch nicht ganz geheuer, in Zukunft das vorherige Bett eines fremden Menschen zu nutzen – da sollte man doch wenigstens zugesichert bekommen, dass kein Tabak in die Rillen eingezogen ist und auch keine unsichtbar kleinen Hunde- und Katzenhaare das Leben zur Hölle machen werden. Nichts gegen Tiere, klar, aber Allergien sind für die Betroffenen nun mal nicht lustig.
Es kann auch erst auf Nachfrage beantwortet werden. Aber wenn es bei jemand anderem schon in der Anzeige vermerkt ist, werdet ihr gar nicht mehr gefragt, und das Geschäft macht ein anderer.
10 Erwähnt, dass ihr schnell versendet
Ich weiß nicht, ob das immer noch so ist, aber man hatte bei eBay als Verkäufer mal 6 (sechs!) Wochen Zeit, nach Erhalt des Geldes die Ware loszusenden. Sechs Wochen!
Ok, die Postfilialen sterben vermehrt aus, und auch bis zum nächsten Kiosk ist es für manche ein Stück. Aber mit einer Waage und Internetzugang kann man seine Pakete auch zuhause frankieren und dem Boten mitgeben. Selbst wenn nicht – 6 Wochen wird keiner brauchen, aber wenn man das auch noch einmal in die Annonce reinschreibt, dass ihr schnell oder „am nächsten Werktag“ versendet, stellt sich beim Leser sofort das Gefühl ein, dass er die Ware fast schon in den Armen hat.
11 Verweist auf ähnliche Artikel eures Portfolios / auf euer Portfolio generell
In jeder Anzeige gibt es einen Link zu eurem Profil, aber auch bereits eine Zahl, die die Gesamtzahl eurer aktuellen Anzeigen ausweist. Jemand, der einen Artikel von euch gut findet, könnte also von selbst auf die Suche gehen nach weiterem Zeug von euch, um ein Rabattangebot zu unterbreiten.
Klingt naheliegend – macht aber nicht jeder. Und selbst wenn es einer tut, und ihr habt grad 100 Anzeigen, und die passenden rangieren gerade als 98. und 99. von oben – gute Nacht. Erwähnt also in jeder Anzeige zum Schluss, dass ihr
- weitere Angebote habt und bereit seid, für Sets Rabatte zu gewähren
- und verlinkt/erwähnt Produkte, die gerade zu dem Produkt passen könnten, Stabmixer zu Rührmaschine, whatever. Es erleichtert euren Fans das Suchen.
12 Immer mal wieder etwas Neues posten
These, nicht bewiesen, aber schon etwas logisch: verkauft wird ja meist zu Beginn des Anzeigenlebens und am Ende. Zwischendrin auch, aber – man muss dafür etwas tun. Ich habe 8 Monate lang immer so 100 Anzeigen gehabt und zumindest täglich eine Anfrage. Meine Anzeigen wurden gefunden, auch mit mittlerer Laufzeit. Dann habe ich mal 1 Monat nichts Neues gepostet, kam in keine Pushs und Kategorien neu rein. Ergebnis: Fast keine Anfragen! Trotz derselben Anzahl an Anzeigen, die da immer noch live waren.
Das heißt, die Querverbindungen haben gefehlt. Auch wenn nicht immer alle meiner neu hinzugekommenen Anzeigen direkt interessant waren, haben sie doch für Durchblutung gesorgt. Indem sie Links zu anderen, älteren Anzeigen erzeugt haben.
Im Journalismus sagt man doch „Wer schreibt, der bleibt“, oder? Hier wäre es dann „Wer postet, wird nicht geghostet.“ Ok, der ist blöd :D.
13 „Hey – warum nicht einfach die Produktbeschreibung aus dem Internet kopieren – da steht alles da, was man braucht!?“
In der Tat. Vor allem, da der Käufer diese schon kennt, es ihm zu teuer ist und er dann hofft, auf eBay Kleinanzeigen etwas Gebrauchtes zu finden. Aber etwas, über dessen Zustand er auch informiert wird. Selbst, wenn man copy-paste macht UND ein paar Worte zum Zustand verliert, wirkt es nicht sehr vertrauenswürdig / gewissenhaft.
Da so auch Duplicate Content entsteht, dürfte der Algorithmus, der die Reihenfolge nach Relevanz in der internen eBay-Suche festlegt, solchen Anzeigen wenig Chancen einräumen gegenüber komplett selbstgeschriebenen.
14 Welche Formulierungen sollte man eigentlich gar nicht verwenden in Kleinanzeigen?
Manche Anzeigen sind reine Kaufkiller. Da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn es nicht läuft. Eine kleine Auswahl:
Großbuchstaben und Ausrufezeichen
Ein „ECHT IN ORDNUNG!! WIRKLICH NICHT KAPUTT!!!!!!!“ hat jetzt nicht wirklich mehr Überzeugungskraft als ein Foto, auf dem ich mich davon überzeugen könnte.
Ausschließen, wer alles nicht erwünscht ist
„Keine Tastenhelden, nur wirklich Interessierte, keine Leute, die dann nicht kommen und niemand, der sich gerade erst angemeldet hat.“
Na dann – viel Erfolg!
Wenn der Disclaimer für Haftungsausschluss länger ist als die Beschreibung
Magazine geben Verkäufern oft den Rechtsrat, einen bestimmten Satz in ihre Anzeigen zu schreiben „…Verkauf erfolgt unter Ausschluss der Sachmängelhaftung, reiner Privatverkauf“ etc.), damit sie sich aller Probleme und Beschwerden vorab entledigen. Ob dies wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Letztlich sind hier zwei Punkte wichtig:
- kleinanzeigen.de ist bereits sehr verkäuferfreundlich – lest mal die Einlassungen zu Mängeln bei gebrauchten Produkten. Ob man da noch so einen Satz braucht…
- …der die Ängstlichen unter den potenziellen Käufern nur noch mehr abschreckt?
Es gibt seit einer Weile mit „Sicher bezahlen“ ein Schutzprogramm von kleinanzeigen.de, das angeblich für Käufer UND Verkäufer gedacht ist. Ist der Artikel nicht ok, gibt es kein Geld. Weiteres klärt die Plattform (Wie, wüsste ich auch mal gern…). Aber es hilft nichts. Nur solche Disclaimer bringen meiner Meinung nach nichts. Man kann sich auch an den Badges (Abzeichen durch die Plattform, s. nächster Tipp) der Verkäufer orientieren: Wer zum Beispiel nach 200 Anzeigen insgesamt immer noch Top-Werte hat, kann so schlecht nicht sein.
Ja, ich weiß, solche Profile kann man kapern, aber man kann im Falle des Falles noch über den Chat mit jemandem entscheiden, ob der Seller eine gute Aura versprüht.
15 Mit guter Arbeit Top-Abzeichen erhalten und Käufervertrauen kriegen
Diese Abzeichen kriegt man nicht sofort, und es entscheiden andere, ob man sie bekommt – man kann aber darauf hinarbeiten. Wenn man die vorherigen 14 und nachfolgenden 23 Tipps befolgt, könnt ihr die 4 Kleinanzeigen-Vertrauenssiegel erhalten, die euch als ehrlichen Verkäufer auszeichnen.
Als da wären:
- BESONDERS freundlich (selbsterklärend)
- BESONDERS zuverlässig (kommt zum Treffpunkt)
- TOP Zufriedenheit (versendet das richtige und fix)
- BESONDERS nachhaltig (damit sind reine Anzeigenerstellungen gemeint, nicht etwa, dass man seine Artikel nur mit dem Fahrrad abholen lässt)
Auch die Reaktionszeit, also wie schnell man antwortet, wird in der Nähe dieser Abzeichen vermerkt. Ich bin schon echt fix, habe die App installiert, und bei 1h Antwortzeit – aber manche sind bei 10 Minuten durchschnittlicher Reaktionszeit. Das wird den Unterschied für einen Käufer nicht ausmachen, alles bis 24h dürfte ok sein, aber wenn ihr eine schnellere Antwortzeit wollt, ein Tipp für eine schnellere Reaktionszeit:
Android-Handys liefern die App-Benachrichtigungen oft verzögert oder gar nicht aus. So gehen einem oft entscheidende Minuten verloren, bis man proaktiv die neuste Nachricht findet. In den Einstellungen dieser Handys gibt es so etwas wie „Akku-Optimierung“, die müsstet ihr ausstellen. Da manchmal viele Nachrichten auf einmal kommen und das Handy nicht andauernd brummen soll, ist das wohl by default an. Ob es euch das auf die Gesamtperformance eures Devices bezogen wert ist, entscheidet gewiss ihr selbst.
16 Anzeigen für englische Produkte auch in Englisch machen
Ihr wollt das Kochbuch von Jamie Oliver loswerden, oder Lernmaterialien eurer bilingual aufwachsenden Kids? Rein in die App – aber bitte mindestens zweisprachig. Viele, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, sind zwar sogar so smart und suchen englische oder anderssprachige Sachen mit Hilfe deutscher Begriffe. Aber wenn ich diese Leute als Zielkäufer habe – dann sollte ich sie doch auch so ansprechen, in ihrer Sprache.
PS: Zuweilen melden sich auf so etwas auch kommerzielle Anbieter wie englische Bookstores. Der Verdacht liegt nahe, dass eure Bücher dann für höhere Preise erneut angeboten werden. Das muss dann jeder mit sich selbst ausmachen, ob man das will, jedoch: Das kann und wird euch auch mit privaten Anbietern so passieren.
17 Von sich aus Sets anbieten – Besteckkasten statt 1 Gabel
Wer viele ähnliche Sachen hat, deren Verkauf lange dauern wird und die Marge auch nicht hoch wäre, der kann selbst Sets zusammenstellen:
- Kleidung gleicher Größen,
- Bücher gleicher Thematiken und für gleiche Altersgruppen,
- Schraubenkisten,
- usw.
Dabei könnt ihr Einzelpreise auszeichnen, die in Summe aber über dem des Sets lägen. So setzt sich beim Käufer auch nochmal der Spargedanke fest.
18 Auf Pakettarife hinweisen
Der Preis für den Versand steht meistens in der Anzeige, oft aber auch nicht. Kommt in manchen Kategorien halt so vor, no idea. Man kann dann von selbst den Versandpreis für versichert und unversichert angeben, wenn beides von Größe und Gewicht in Frage kommt.
Manchmal fragen Käufer auch von selbst, ob man flache und leichte Kleidung beispielsweise nicht als Warensendung versenden könnte. Aber nicht jeder kennt sich nun mal adhoc mit den Porto-Systemen von DHL und Hermes so aus. Darum lieber proaktiv notieren in der Anzeige.
Was ich manchmal mache: Wenn ich etwas los sein wollte, ihm aber nicht viele Chancen eingeräumt hatte verkauft zu werden, habe ich es bei jemandem gratis dazugegeben. Vor allem wenn das Paket mit den Pflichtsachen über 2kg war, aber noch weit weg von der 5kg-Grenze.
19 In welche Kategorie bloß einordnen? Was, wenn man meine Ware deswegen nicht findet??
In welche Kategorie etwas kommt, ist schnurzegal. Niemand, aber auch wirklich niemand, durchsucht ganze Kategorien von eBay durch. Wer eine gute Beschreibung hat, dessen Zeug wird über die Filtersuche auch so gefunden, oder über die Suchagenten/Alerts.
20 Erwähnt bei bestimmten Sachen, dass sie gereinigt wurden
Niemand erwartet bei einem Staubsauger, dass er von außen poliert wurde vorm Versand. Bei einem Toilettentrainer, Geschirr oder auch den obigen Teilen sieht das schon anders aus. Das sind Dinge, die noch schmutzig sein KÖNNTEN. Auch wenn sie es nicht sind.
Man muss jetzt nicht alles in der Badewanne fotografieren, aber es gibt dem Käufer noch mal ein gutes Gefühl, dass ihr seine Sorgen antizipiert.
21 Bei Kleidung nicht nur die Kleidergröße angeben
Kleidung lässt sich eigentlich nur schlecht verticken. Es fehlt halt der Retourschein in eurem Paket, für den Fall, dass die Sachen dem Käufer doch nicht passen. Wenn es nicht gerade größenunabhängige Dinge wie Schals sind oder man genau dasselbe Stück als Ersatz bestellt, das man schon getragen hat, kommen folgende Tipps in Frage, mit denen ihr den Käufern entgegenkommen könnt:
Bundweite, Hosenlänge…alles messen, was geht
Wie sonst als mit weiteren Maßen will man von fern her abschätzen, ob einem die Hose oder Weste passen könnte? Hier sind weitere Zahlen gefragt, und mit etwas Glück passen diese auf die Referenzkleidung der Käufer zuhause.
Maßband mit aufs Foto?
Kann man machen. Ist oft nur schwer zu erkennen, und ob man richtig angelegt hat, sieht man darauf nicht. Da heißt es Vertrauen oder nicht.
Richtige Größe und „reale“ Größe
Nach mehrmaligem Waschen entspricht Kleidung, besonders von Kindern, nicht mehr den Herstellerangaben. Bodys der Größe 98 sind dann eher 92er, etc. Dies unbedingt mitangeben.
Größen von Schlafsäcken
Bei Kinderschlafsäcken gibt es immer zwei Größen, und jeder Hersteller gestaltet dies munter anders. Manche beziehen sich auf das Maß Fuß bis Schulter, andere auf die Körpergröße. Hier muss man in jedem Fall den Schlafsack in seiner Länge ausmessen und eine widersprüchliche Herstellerangabe ergänzen/aufklären.
Ach übrigens: Versucht mal (nicht), Sommerkleidung im Winter loszuwerden. Bei Kinderkleidung klar, die wachsen noch und keiner weiß wie hoch sie in 6 Monaten sind, aber Erwachsene fahren hierbei auch nur „auf Sicht“. Sie brauchen JETZT Kleidung, nicht in einem halben Jahr. Dasselbe gilt für Ventilatoren & Co. – ich musste meinen Top Klarstein Luftkühler verschenken, und dafür auch fast noch was bezahlen, damit ihn derjenige auch behält ;-).
Kommen wir so langsam mal zu den Fotos einer Anzeige, die für den ersten Eindruck sorgen und deswegen mega wichtig sind.
22 | Fotos von mehreren, am besten allen Seiten zur Verfügung stellen
Damit hat man zwar noch lange nicht bewiesen, dass ein Artikel in Ordnung ist, aber der Betrachter fragt sich zumindest nicht, was man angesichts von nur 1 Foto denn verstecken wolle.
Schilder von Kleidungsstücken sind immer einen Shot wert, und auch Rechnungen, sofern noch verfügbar. Daran kann man auch das Alter eines Artikels ausmachen, auch wenn meine Erfahrung so war, dass den meisten das Alter nicht so wichtig war.
23 Was man nicht auf den Fotos sehen will
Wer gerade auszieht oder sonstwie die Wohnung voll hat – dem verzeiht man auch mal eine Ecke eines anderen Produkts im Bildwinkel. Was aber immer negative Assoziationen hervorruft, ist der Mülleimer.
Fotos von Dingen, die problemlos auf dem Fußboden stehen könnten, sind ok, aber bei Dingen mit Lebensmittelbezug ein Kaufblocker.
Tipp: Man kann für jedwede Zwecke auch überschüssige Stellen in der App selbst beschneiden. Dazu einfach in die Anzeige gehen und auf Fotos bearbeiten dann (Bleistiftsymbol). Auch das Drehen von Fotos aus einer ungünstigen Vertikale ist dort möglich.
24 Screenshot der Online-Frankierung machen
Ihr verkauft zum Beispiel ein Nachtlicht. Ihr macht ein Foto von ihm in angeschalteten Zustand. Ein Beweis dafür, dass das Licht zum Zeitpunkt des Versands noch geht, ist das nicht. Nur einer dafür, dass es zu m Zeitpunkt des Fotos ging.
Letztlich ist auch das Foto in der Poststelle, von eurem Paket, mit dem mit eurem Namen ausgefüllten Versandschein noch kein Beweis dafür, dass ihr es auch aufgeben werdet. Oder gar, dass das richtige drin ist. Dies sind lediglich Indizien.
Eine gute Sache ist jedoch (zusätzlich), wenn ihr die Frankierung bereits online kauft und davon einen Screengrab macht. Die Marke muss dann zwingend an die vom Käufer angegebene Adresse verschickt werden, und da ihr dafür dann schon gelöhnt habt, ist das ein schon sehr sicheres Zeichen für die bevorstehende Sendung.
25 Foto der Sendungsnummer, bei unversichertem Versand wenigstens von der Rechnung
Selbsterklärend. Das ist immer eine gute Sache für beide Parteien, wenn sie beide den Trackingcode kennen. Auch die Rechnung der Post über die 2,55 Euro für die BüWa vom nächsten Tag, nachdem man sich auf unversicherten Versand geeinigt hatte, ist immerhin ein Indiz für euer ehrliches Vorhaben. Und der Käufer weiß in etwa – aha, jetzt nicht in den Urlaub fahren, Päckchen kommt!
Kommen wir nun noch zu den etwas ungewöhnlichen Tipps.
26 Immer die „Herzchen“ nutzen, und ja nicht dagegen wehren!
In Bezug auf die Empfehlung, was in den Anzeigen nichts zu suchen hat, kämen noch Unterstellungen und Verwünschungen hinzu – ein Beispiel aus einer Anzeige:
„Hört gefälligst auf, nur Herzen zu verteilen, wenn ihr eh nicht kaufen wollt. Ihr sollt kaufen, und nicht nur favorisieren. Eure herzen nutzen mir nichts!!!“
Oh, doch. Im Bild oben seht ihr neben der Statistik, wie viel mal die Anzeige schon gesehen wurde (Augensymbol), auch die Zahl der User, die sich diese Anzeige auf die Watchlist gepackt haben. Tun sie das,
- finden sie sie schnell wieder und
- werden über Preisänderungen informiert.
Deswegen wäre es töricht, dieses Vorgehen zu verwünschen. Mit dem Preis gehe ich natürlich, je älter die Anzeige wird, nur dort herunter, wo ich mindestens ein Herzchen habe. Beim Rest bekommt es ja niemand mit. Wie viel Herzen eine Anzeige hat, kann übrigens nur der Owner sehen. Wäre es anders, hätte ich manch beliebtes Produkt wohl schneller verkauft hehe.
27 Immer VB (Verhandlungsbasis) einstellen
Bei Artikeln, außer man verschenkt sie, sollte man nicht Festpreis einstellen, sondern Verhandlungsbasis (VB). Sonst fehlt dem Käufer der Effekt des Schnäppchenmachens. Der Verkäufer hat den Preis meist zwar eh etwas höher angesetzt, als er glaubt ihn setzen zu können, sodass am Ende genau das rauskommt, was beide vorher schon wissen. Aber im Grunde will hier bei kleinanzeigen.de jeder jeden behumsen, nicht zuletzt sich selbst, und das will ja wohl gewahrt sein!
28 Nicht über jedes Stöckchen springen beim Preis
Geht nicht so weit runter, bis ihr bei 1 Euro seid, oder fangt dort gar nicht erst an. Der Gang zur Post, das Verpackungsmaterial – all das lohnt sich nicht für 100 Cent. Lieber bietet ihr diese Artikel als Goodies an. Das heißt, Käufer bekommen diese ins Paket dazu, wenn sie einen anderen, höherwertigen Artikel dazukaufen.
29 Holt euch eine Frau / einen Mann in euer Profil dazu
Der Thilo verkauft seit Neuestem Damenwäsche. Hm…was qualifiziert ihn wohl dazu? Im Grunde nicht so viel. Warum sollte jemand darauf setzen, von einem Account mit männlichem Namen Nachfragen zum Mieder beantwortet zu bekommen? Nun könnte ich mich umbenennen, aber würde ein Mann die Bohrmaschine von Mandy kaufen?
Die Lösung ist ein Paarprofil. Mandy & Thilo. Beide führen ihren Haushalt, und beide verkaufen die jeweils ihrigen Besitztümer. Nur aufpassen – die zu einem Zeitpunkt vor der Umbenennung des Profils erstellten Anzeigen zeigen weiterhin den alten Profilnamen an. Dies könnte zu Verwirrung führen, und die Änderung zahlt nur auf neue Anzeigen ein.
30 Ein echt klingender Name sorgt für mehr Trust
Es gibt User, die haben zwar auch die ganzen Abzeichen in Gut, aber heißen xyz, Waldherrschaft oder sonstwie. Ein Vorname, der nicht der zivile sein muss aus dem echten Leben, tut’s doch auch. Gilt im Übrigen auch für die PayPal-Adresse. Aber man kann nicht alles haben.
31 | 50 Anzeigen in 30 Tagen, und dann streikt alles?
Irgendwann, nachdem ich auch echt viele Anzeigen erstellt hatte, wollte die App die nächste nicht mehr online stellen. Gab es etwa eine Begrenzung für private Nutzer in der Anzahl der Anzeigen?
Die gibt es offenbar – 50 Anzeigen innerhalb der letzten 30 Tage. Ob eine Anzeige kurz nach ihrer Erstellung wegen eines Fehlers gelöscht wird, spielt dabei keine Rolle – es zählen die 50 Onlineschaltungen. Ob ich diese Zahl gerissen hatte, konnte ich nicht sagen. Wie viele Anzeigen ich erstellt hatte, war easy zu sehen, aber nicht, wie viele ich in diesem Zeitraum erstellt und wieder gelöscht hatte. Verdammt – hätte ich doch auf diesen oder jenen Tand dabei verzichtet!
In der App erscheint die genaue Fehlermeldung auch nicht. Aber Abhilfe schuf eine altbewährte Maßnahme: App einfach neu installieren und hoffen, dass es doch nicht an diesem Limit lag. So war es dann auch, und ich konnte beruhigt weiterspammen.
Tipps zur Organisation, damit man nicht verrückt wird
Dieser Add-On-Abschnitt dient nur indirekt mehr Verkaufserlösen, da er euch bei der Organisation der Anzeigen und von einem selbst hilft. Aber das braucht ihr ebenfalls – selbst wenn ihr nicht alle 10.000 Items verkaufen wollt, die ein deutscher Haushalt im Durchschnitt so hat, sondern nur 300, wird euch das Folgende helfen.
(32) Notiz-App zum Speichern der Anzeigentexte
Nach 8 Wochen ist Schluss mit Genuss. Will sagen: Danach verschwinden Text und Bild der Anzeige, und man müsste alles neu ertippen (Bilder werden in einem Handyordner zumindest gespeichert, dafür müsst ihr sie aber während der Anzeigenerstellung mit der App-Kamera erstellen).
Um den Text zu retten, kann man sich eine Notizen-App wie NoteIn holen und Titel + Beschreibung der Anzeige lokal sichern. Und dann geht es einfach in die nächste Runde mit copy+paste.
(33) Wann läuft die nächste Anzeige aus? Desktop-Hack!
Über E-Mail und intern in der App werdet ihr über bald auslaufende Annoncen von euch benachrichtigt, eine farbliche Hervorhebung in der Preview gibt den Hinweis auch. Aber ganz ehrlich, bei 100 Anzeigen den Überblick zu behalten, wann was gleich ausläuft? No way. Wenn ihr eure Anzeigen nicht mehr nach Erstellungsdatum geordnet habt, sondern nach Datum der letzten Aktualisierung, ist es noch schwieriger.
Dafür gibt es aber auch einen Hack:
Wenn ihr Kleinanzeigen als App nutzt, sucht euch einmal über den Browser die Webseitenansicht eures Profils heraus. Eure Anzeigen sind dort konsequent nach Erstellungsdatum sortiert. Klickt in der Paginierung bis nach ganz hinten zu den ältesten Einträgen und ihr seht, welche Anzeigen von euch wann als nächstes rausfallen.
(34) Eigene Bestandsliste von außen angucken
Und bei noch etwas hilft dieser Blick von außen. Vielleicht seht ihr dort manche Informationen (uneingeloggt natürlich), von denen ihr nicht wusstet, dass sie den potenziellen Käufern (auf diese Weise) angezeigt werden, und andere verkaufsfördernde Inhalte fehlen vielleicht. Eventuell sehen Zuschnitte der Bilder anders aus oder Smileys werden systembedingt nicht angezeigt.
Beim Schach geht man in einer Langpartie auch hin und wieder um den Spieltisch herum, um die Perspektive des Gegners einzunehmen: Wie sieht er die Stellung? Wo könnte er Angriffschancen sehen, die ich von meiner Seite des Bretts vollkommen unterschätze? Und wann hört Thilo endlich auf mit seiner Besserwisserei? Die nervt. Und vielleicht spielen seine Leser gar kein Schach?! Nun ja…
(35) Erwartet nicht, dass Anzeigen auch (vollständig) gelesen werden
Es gibt, ähnlich wie den Futterneid am kostenlosen Buffet, auch bei eBay Kleinanzeigen den Gratisneid. Erstmal haben und ein bisschen damit weg sein, ist die Devise. Da kann man schon im Titel als erstes Wort schreiben: „Kaputt“, und viele erwarten trotzdem ein funktionierendes Produkt. Weil sie nur ein Foto sehen, das im Filter „zu verschenken“ auftaucht, und schon kriegt man 15 Anfragen. Ich frage bei so etwas dann als erstes, ob man gelesen hat, dass der Artikel defekt/kaputt ist. „Wie, kaputt?“, ist dann die Antwort.
Auf diese Weise spart man sich
- Ärger und
- bei direkten Übergaben die Zeit, weil der Käufer (der Beschenkte) es so doch nicht haben will.
(36) Obacht – manche Produkte dürft ihr nicht verkaufen, aber es steht nirgendwo
..oder zumindest ist die Zuordnung nicht ganz klar. Bei meinem Camping-Gaskocher hat das System meine Anzeige auch ohne, dass ich die Kartusche mit angeboten hätte, nicht ausgeliefert. Kondome hat er zugelassen, nur um sie kurz vorm Kaufabschluss wieder zu sperren. Fielen unter „Medizinprodukte“. Der Algorithmus ist also etwas zu durchlässig, und es wäre schade, wenn man deswegen gesperrt würde und die Errungenschaften seines guten Accounts verlöre.
(37) Keine Modenschau für kostenlose Sachen
Übergaben mache ich nie bei mir zu Hause. Jeht euch jar nüscht an, wo ick wohne! Ausnahmen gibt es nur für ganz schwere Sachen, die mit dem Auto abgeholt werden müssen. Dann ist es aber auch so, dass die Leute die Sachen definitiv auch nehmen (müssen). Ich habe mal kostenlos große Teppiche angeboten, für die ich binnen zehn Minuten 12 Herzen hatte. Die Teppiche wollte sich jemand „erstmal angucken“ kommen, und dazu noch ihren Mann mitbringen. Und dann entscheiden.
Leute, meine Wohnung – das ist hier keine Bumsbude, wo jeder ein- und ausgehen kann, in schöner Regelmäßigkeit. Gekauft wie gesehen, heißt es, und verschenkt wie fotografiert. Der nächste sprang schon in den Wagen, den ich zunächst on hold gesetzt hatte, und hat alles brav in sein (viel zu kleines) Auto gestopft. So muss es sein, und nicht anders!
(38) Nicht zu viele Leute zum Übergabeort diktieren
Manchmal koordiniere ich mehrere Leute zur selben Zeit zum selben Ort, um voneinander unabhängige Dinge zu verkaufen. Da kann es sich schon mal stapeln, und gerne mache ich das nicht. Am Ende wird untereinander meine Preispolitik verglichen, und die Käufer verbünden sich gegen das Monopol der Marktmacht! 😉 Nicht zuletzt könnte mich die Polizei für einen Dealer halten, so, wie ich von Autofenster zu Autofenster stolziere.
Alles in allem
Bin ich am Ende alles losgeworden? Öhm, nein. Als ich bereits 200 Sachen verkauft hatte, merkte man das in der kleinen Wohnung auch nicht wirklich. Kaum war irgendwo Platz…freuten wir uns darüber und haben dort, wo was frei wurde, gleich was Neues abgestellt. Irgendwann gehen die 3-V-Phasen chaotisch ineinander über, bis man an der vierten angekommen ist:
- Verkaufen
- Verschenken
- Verstreuen
- Entsorgen
Und noch etwas lehrt einen die Erfahrung: Liebgewonnene Dinge, von denen man denkt, das wollen alle, werden zu Ladenhütern, während irgendein Tand superschnell neue Besitzer findet. Der Käuferwille bleibt ein Stück weit der große blaue Ozean, und trotzdem: Ich hoffe, ihr werdet nicht im Trüben fischen, und diese 38 Tipps helfen euch ein bisschen Kasse zu machen.
Wenn ihr selbst noch etwas an Tipps ergänzen mögt, schreibt es mir gerne. Bis zum nächsten Mal,
euer Thilo