Die besten Tür-freimachen-Ansagen | Pendlergeschichte #9

Defekte Zugtür

In der heutigen Pendlergeschichte habe ich ausnahmsweise (!) mal für jeden was dabei. Beispielsweise bekommen auch die studierten Akademiker (hört, hört) ihr Fett weg. Es geht um das (un)freiwillige Entertainment von Zugführern, die ihre Fahrgäste verbal vom Türbereich fortzitieren müssen, damit diese die Lichtschranke nicht behindern und/oder die Tür nicht geblockt wird. Hier ist meine ultimative TOP 6 der schönsten Paraphrasen für „Bitte die Tür freimachen“ zwischen Bonn und Köln!

Platz 6: Lerne reimen, ohne zu schleimen

Mit Verzögerung öffnende Zugtür
Tür öffnet mit Verzögerung? Tür schließt sich mit Verzögerung! Oder auch gar nicht.

Jepp, Platz 6 ist ein getwitterter Reim eines KVB-Fahrers, den auch schon der Express in einem seiner Sammelartikel über allgemeine Durchsagen dort aufführt. Deswegen, und weil ich nicht bei war, nur Platz 6 dafür. Doch es wird besser!

Platz 5: Wer hat gerade meinen Rücktritt gefordert?

Dicht hintereinander stehende KVB Bahnen
Da wartet glatt schon die nächste Bahn im Gleis, bevor du aus dem Türbereich trittst!

„Aus dem Türbereich zurücktreten, bitte!“

Das war schon ein starkes Stück. Ich überlegte noch, ob ich von meinem hochdotierten Posten nun zurücktreten sollte oder nicht, da röhrte dieser vorlaute Fahrer bereits in sein Kabinenmikrofon, um mich vor allen Leuten zu diesem Schritt zu drängen.

Aber ich wich nicht – so nicht! Wenn nicht nur die nächste Bahn schon hintendran gewesen wäre…

Platz 4: Wer hat mein Lichtschwert kaputtgemacht?

Kinderspielecke im Zug
„Ja, sind wir denn im Kindergarten?“ – „Man möchte meinen – ja..“

„An den Türen bitte aus den Lichtschranken gehen.“

Ich wusste es schon immer, auf den Sitzplätzen ist es friedlicher im Zug. An den Türen sind mir entschieden zu viele Fechtwaffen unterwegs. Eine Vielzahl von Jedi-Rittern duellierte sich gar jüngst vor der Haltestelle Von-Sparr-Wars-Straße (okay, der war schlecht) mit ihren Lichtschwertern.

Oder was war das sonst für eine Lichtschranke, aus der ich endlich treten sollte? Gehört doch in die Kinderspielecke, das!

Platz 3: Und ich hielt sie zurück, alle 100!

Haltesignal Rot
Hinweg! Fort! Schnell!

„Zurückbleiben bitte!“

Es gibt ja so Tätigkeitswörter…die kannst du einfach nicht im Imperativ gebrauchen. Einfallen zum Beispiel. „Lass dir etwas einfallen“, ginge noch. Aber aktiv, „Fall ein“? Dem käme kein Haus nach.

Genauso ist es mit dem Zurückgeblieben sein. Entweder man ist hinter anderen zurück, oder nicht. Aber aktiv daran ändern kann man nichts.

Eventuell ist der Zustieg in den Zug gemeint, den der Fahrer den noch draußen stehenden / heranhechelnden Leuten verwehrt. Aber als Ansage nach drinnen ist es eigentlich zu harsch. Im Umkreis der Türen ist Gefahr für Leib und Leben ja nun nicht.

Platz 2: Achso, deswegen!

Klimaanlage
Na, wenn’s zu warm ist…Klimaanlage an!

Platz 1: Deutsche Bahn – wir sorgen für Ihr intellektuelles Wohl!

Neue Glühbirne 40 Watt
Bing! Was für ein genialer Einfall (vielleicht lag die Betriebsvorschrift mit im Führerstand)

„Bitte an den Türen die volle Durchgangsbreite zur Verfügung stellen.“

What? =D In your face, Alter! Dachte ich da nur, als ich das hörte. Da kann man nur hoffen, dass bei der Zugfahrt keine Vandalen im Zug waren. Denn ob sie dieses intellektuelle Häppchen zu verzehren recht gewusst hätten?

Na jedenfalls freue ich mich, dass der Artikel geschrieben ist und ich ab jetzt wieder wie ein Normalbürger Zug fahren kann. Hat immer Mühe und Ärger bereitet, dauernd in der Lichtschranke zu fläzen, um so die originellsten Sprüche einzusammeln! 😉

Bis zum nächsten Mal,

euer Thilo

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