Falls ich so etwas wie „Fans“ haben sollte – soll ja vorkommen – hat dieser Beitrag eine umso stärkere Berechtigung. Ja, Kinder, der Landesblog NRW zieht um! Das ist ja nun mal schon eine Meldung wert. Schon seit zwei Woch..äh Stunden vorbereitet, tragen Unzählige von Körperteilen von mir meinen überschaubaren Hausrat von Dünnwald nach Köln Nippes. Wer mich wie zum Bleiben überreden wollte, was in Nippes abgeht und was ich vermissen werde, hier lest ihr’s.
1 Jahr auf der Schäl Sick, jetzt blind nach Nippes
Nach 1 Jahr auf der Schäl Sick des Rheins ziehe ich von dannen, unentwegt, fast blind, in einen neuen Wohnabschnitt. Ob sich deswegen der Aktionsradius meiner Beiträge verschiebt, darf leis in Zweifel gezogen werden. Ich werde auch nach wie vor dort sein, wo was los ist, unter anderem am 7. September bei der LKW-Rundfahrt unter dem Thema „Klassenkampf statt Weltkrieg“. Man darf gespannt sein.
Warum eigentlich hierhin, nach Nippes? Um abends mal am Wein zu Nippen? Könnte man beinahe annehmen, da sich hier doch recht dekadente Ecken langziehen. Warum Nippes neben weiteren Kölner Veedel wie Bilderstöckchen, Zollstock oder Kalk ebenfalls einen so lustigen Namen hat, weiß ich nicht. Hier wurde halt nur ein Zimmerchen frei, und die Chance habe ich ergriffen.
Täglich Markt auf dem Wilhelmplatz in Köln Nippes
Dass mein Schlafpensum es aber nicht noch bereut, hat mein Vormieter mir gesagt – auf dem Wilhelmplatz in Nippes wird täglich ein Frischemarkt abgehalten. Ab 5 Uhr 30 wird hier aufgebaut, und dann kann man bei offenem Fenster seinen Schlaf vergessen. Ich werde das beizeiten eruieren.
Die Skateranlage werde ich hingegen nicht eruieren, wohl aber das Grün, das sich dahinter und daneben auftut. In der Ferne grüßt schon der Fernsehturm, und bevor es weiter südlich nach Ehrenfeld abgeht, …
…trifft man auf diesen schönen Turm. Wenn man die Neusser Straße etwas verlässt, bekommt man sowieso einen eindrucksvolleren Einblick in die Häuserarchitektur dieses Stadtviertels. Ich hoffe, noch einiges mehr berichten zu können.
Wer wollte, dass ich nicht nach Nippes ziehe?
Hat man, glaube ich, jetzt vielleicht auch nicht anders erwartet. Der Peppino wollte das! Vielleicht aber auch einfach nur mal kurz mitkommen und etwas anderes sehen. An sich nämlich hat er sich bereits gefreut, dass er vielleicht mein Bett bekommt. Bequemer als sein Körbchen könnte es auf jeden Fall sein.
Nachdem die Freude eigentlich langsam mal ihr Ende hätte nehmen können, machte sich Peppino nun wirklich breit. Dabei wollte ich doch lediglich mein Zeugs zusammenpacken, nebst Laken! Jedoch unentschlossen, wie Katzen, in diesem Falle ein Kater, nun mal sind, wollten sie dann doch mitkommen. „Guck, du siehst mich nicht. Na, zumindest kaum!“
Good ol’ Mülheim, ich vergess dich nicht
Oh du mein alter Nachhauseweg…ich vergess dich nicht. Nippes ist ein ähnlich türkisch geprägtes Viertel wie Mülheim, aber mit der Keupstraße mithalten kann es nicht. Auf der Frankfurter Straße konnte man schon so einige originelle Szenen erleben.
Bei KVB-Streiks war die S-Bahn hierhin immer die erste Wahl. Wenn die U-Bahn nicht wollte, hat man zumindest mit der S11 einen kleinen Pfrund gehabt. Hier war lange Zeit der Anfang des Kölner Kältegangs, über den ich im Herbst noch berichten werde.
Wer könnte mein neuer Freund in Nippes werden?
Wer mein Kumpane hier werden könnte, ist eine gute Frage. Ich glaube aber, bereits eine Art Vision gehabt zu haben…ich lasse mal jemand anderen sprechen bzw. singen…
„Und wenn es mir mal etwas schlechter geht,
dann gehe ich zum HÄHNCHEN SCHORSCH, weil der mich versteht.
Und wenn ich meine Zeche mal nicht zahlen kann,
dann wendet er sein Hähnchen und schreibt nicht an.Und nun trinkt auf mein Wohl, ein Glas Bier oder zwei,
denkt an mich dabei.
Und wir trinken auf den Karneval, den Rhein, den Schorsch, datt is jut –
Besser wir kippen um, als wenn der Dom das tut!Macht’s gut, Jungs und Mädels…“
usw. (frei nach „Macht’s gut“ von Hannes Wader)
Auf in eine neue Zick!
Euer Thilo