Recap vom 15. Ludwig-Engels-Open in Düsseldorf

Spieltisch beim LUdwig-Engels-Turnier 2018

Ludwig Engels ist der bekannteste Schachspieler, den der alteingesessene Schachverein DSV 1854 je hervorgebracht hat. Ihm zu Ehren veranstalten die Düsseldorfer seit 2004 ein Gedenkturnier, diesmal also zum 15. Mal. Ich war am 8. September dabei und habe, wie immer, vorne nichts gerissen, aber einen ersten Einblick in die Düsseldorfer Schachwelt unternommen.

Auf jeden Fall waren beim 15. Ludwig-Engels-Open schon mal ein paar Bekannte aus früheren Turnieren wie der Schach-Stadtmeisterschaft Erkrath oder dem RAMADA-Cup in Brühl dabei. So kam es dass, auch aufgrund der herzlichen Gastgeberschaft der Hausherren, das Turnier sich fast so angefühlt hat, als ob man es schon…mindestens 14 Mal gespielt hätte!

7 Runden Schnellschach in der Philippuskirche

Angesichts der durchaus erwartbaren halben Hundertschaft Schachspieler, die in den vergangenen Jahren hierher fand, entschieden sich die Organisatoren um Turnierleiter Frank Hammes und DSV-Präsident Peter Ringelstein für eine verlässlich große Spielstätte.

Die Wahl fiel auf die Philippuskirche im Stadtteil Lörick, direkt gegenüber dem Restaurant Kitzbühler Stuben. Zu Ehren Ludwig Engels‘ wurden schon weit vor Beginn eine Büste nebst den späteren Siegerpokalen für verschiedene Kategorien aufgestellt:

Ludwig-Engels-Büste
Büste und Pokale

Engels (1905-1962), nicht verwandt mit Friedrich, nahm für deutsche Mannschaften mehrfach an der Schacholympiade teil (die kommende beginnt übrigens Montag in Georgien). Zeitweise war er, historisch zurückgerechnet, der 19tstärkste Spieler der Welt.

Er also lockte nun 46 Spielerinnen und Spieler (darunter 2 FM, 1 IM, 1 WIM) an, von denen sich mindestens 10 Hoffnungen auf den Turniersieg machten. Dazu habe ich jetzt einfach mal alle Teilnehmer über einer DWZ von 2000 Punkten gezählt.

Turnierverlauf: Wenn der Gegner bei Wikipedia ist

Spielsaal mit Schachbrettern in der Philippuskirche
Spielsaal

Wie immer folgen ein paar Schwänke aus dem Turniersaal, in denen die eigene Leistung sowie alles Interessante abseits des eigenen Bretts genauestens untersucht wird.

Da ich seit geraumer Zeit keiner DWZ mehr habe, habe ich in der ersten Runde einen gleichstarken Gegner bekommen, und war in den ersten Zwischenständen unter den punktgleichen Spielern schön weit vorne.

Das war es dann aber auch schon, was ich mir davon kaufen konnte. Nach einem Auftaktsieg in der ersten Runde musste ich meine Gegnerin in Runde 2 nicht googeln, um zu wissen, dass Amina Sherif einen Wikipedia-Eintrag hat. In puncto Gewinnaussicht schon mal ein schlechtes Zeichen.

Nach der zu erwartenden Niederlage lief es dann aber zunächst wieder. Siege gegen einen 1800er und ein Unentschieden gegen einen 2100er spülten mich nach 4 Runden erstmal auf Platz 10.

Das längstjährige Vereinsmitglied getroffen

Philippuskirche innen
Teichanlage im Innenhof

Danach haben die anderen Spieler aber wohl ein paar kostenlose Würstchen mehr gegessen als ich, oder sich ganz smart an diesem Teich im Innenhof der Kirchenanlage entspannt.

Mit den ersten 10 Brettern hatte ich jedenfalls trotz eines zwischenzeitlichen Sieges gegen das längstjährige Mitglied des DSV 1854 nichts mehr zu tun. Und selbst dieser Status wird wohl von den Kollegen nicht immer restlos anerkannt. 😉

IM Lars Stark gewinnt Turnier zum 5. Mal

Letztlich wurde der Internationale Meister Lars Stark seiner Führungsposition nach DWZ-Punkten gerecht und gewann das Ludwig-Engels-Open zum insgesamt 5. Mal. Auch das allererste Turnier 2004 war darunter.

Stark verwies FM Bernhard Stillger und Uwe Claussen auf die Plätze. Der DSV 1854 erwähnt noch den fast 90jährigen Günter Abendroth auf den vorderen nachfolgenden Plätzen, den auch wir hier nicht unerwähnt lassen wollen.

Das soll es auch schon wieder gewesen sein – im Feld von 46 Spieler dreier verschiedener Nationalitäten aus 16 verschiedenen Vereinen konnte man sich sehr wohlfühlen. Parallel fand auch noch ein Kinderturnier statt, dessen Platzierte sich bei der im Hauptfeld durchgeführten Siegerehrung über Preise und Anerkennung sehr gefreut haben.

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