Rheinbachs enge Gassen, Mauern und Türme

Thilo in Blech

Inmitten der Voreifel befindet sich Deutschlands kinderfreundlichste Stadt Rheinbach. Dabei war sie lange Zeit nur durch Zufall „Stadt“. In Rheinbach können Kinder heute innerhalb einer historischen Umgebung aufwachsen – neben der alten Stadtmauer wissen Türme, eine Burg, Kirchen und allerlei Hexen und Wichtel jeder eine Geschichte zu erzählen.

Wir hatten das Glück, in Rheinbach an einer Stadtführung teilzunehmen, um all diese Wissensschätze mitzunehmen. Diese könnt auch ihr buchen, wobei die Stadt auch spezielle Nacht- und Burgführungen bereithält. Ich werde euch hier nicht alles verraten, damit ihr selbst hinfahrt, aber ein kleiner Vorgeschmack muss schon sein. Führung ab!

Zu den 7 Türmen musst du gehen…

Hexenturm von Rheinbach
Den Verlauf der alten Stadtmauer erkennt man entlang des Mauerbandes im Boden

Rheinbach wurde im 13. Jahrhundert von verlustreichen Kämpfen heimgesucht, in Folge derer die große Stadtmauer mit insgesamt sieben Türmen (darunter der Wasemer Turm, Neutor) errichtet ward. Natürlich konnte sie nicht über die ganze Zeit erhalten bleiben. Den Weg, wo sie entlanglief, weist heute ein deutliches Steinband im Boden aus.

Steinerner Stadtplan
Steinplan von Rheinbach

Unsere Stadtführerin Silviana ist in der Region verwurzelt, in dichten Abständen besucht sie das Stadtarchiv zu Rheinbach, um sich mehr und mehr interessante Details anzulesen und ihren Gästen mitzuteilen:

Dendrochronologische Untersuchungen (so bestimmte man das Alter der Burg, oben im Hintergrund) beispielsweise kannte ich bisher allenfalls von Timberfarm, und was ein Eckstein ist – hatte ich mal gelernt, und später vergessen. Silviana sei Dank, und es gibt noch mehr zu sehen!

Rheinbach ist die Stadt des Glas

Glasmuseum zu Rheinbach
Glasmuseum (kleine Ansicht von hinten)

Wohin man schaut, was ist denn das? Alles ist aus Glas!

Schnell selbst gedichtet

Rheinbach ist quasi die Glasstadt der Region. Nach dem Krieg siedelten zahlreiche Glaskünstler hierhin, die auch für die entsprechende Ausbildung und Weitergabe ihrer Fertigkeiten an nachfolgende Generationen sorgten.

Dieser Tage starb mit Udo Edelmann (1938-2019) auch einer der bekanntesten Bewohner der Stadt. Ihm gehörte der sogenannte Wasserturm in Rheinbach, seine Werke wurden international ausgestellt.

Außer mit Glas wird in Rheinbach weiter draußen übrigens noch mit Holz gearbeitet, wo deinSchrank seine neue Produktionsstätte hat.

Der Hexenturm der Rheinbacher Burg

Rheinbacher Burg
Auf einem nachgebauten Turm mit Blick zur Burg (hinterm Baum)

Hier stehen wir gerade auf einer Turmrekonstruktion, die ursprünglich nicht zur altehrwürdigen Stadtmauer gehörte. Silviana hat uns hier mit ihrem Stadtführerinnenschlüssel hochgelassen, und wird uns in wenigen Augenblicken damit auch in die Burg geleiten.

Die Rheinbacher Burg ist eine Wasserburg, deren Ursprünge wohl im 12. Jahrhundert liegen. Ihr und insbesondere dem Hauptturm wohnt ein dunkles Kapitel der Hexenverfolgung inne – dieser Teil der Stadt-/Burgführung ist besonders gruselig!

Thilo in Blech II
Thilo in Blech

Unter anderem musste ich zum Beispiel diesen echt schweren Ritterhelm aufsetzen. Neben dem Gelben sah ich somit ganz blass aus.

Im Verlies des Hexenturms nahm unsere fünfköpfige Gruppe dann auch noch Platz, und Silviana erzählte uns von der mittelalterlichen Hexenjagd. Sie wartete mit einigen historischen Verbindungen auf, die ich so auch noch nicht kannte. Aber auch mit zwei Helden, die egal wie groß das Unglück auch sein mag – in jeder Geschichte vorkommen!

Ausblick zum Siebengebirge und Ende

Blick über das Siebengebirge
In 34m Höhe öffnet man die Fenster und blickt auf…

…Rheinbach und das Siebengebirge. In den oberen Stockwerken des Hexenturms wird es dann wieder heller, und trotz unebener Stufen wagen wir uns unter das Dach des Hexenturms empor.

Hier gibt es eine herrliche Aussicht. Der Hexenturm wird heutzutage übrigens als Feierlokalität vermietet, und wer mal Lust auf eine Geburtstagsfete verteilt über zwei scary Stockwerke verspürt, der melde sich doch hier:


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